Marktkommentar unseres CIO zum Flash Crash

Dow Jones verliert kurzzeitig über 1500 Punkte

Im Februar 2018 ist der US-amerikanische Aktienmarkt innerhalb weniger Stunden so stark eingebrochen wie seit vielen Jahren nicht mehr. Dieser Rückgang hat sich sowohl in Japan als auch in Europa fortgesetzt. Auf das Navigator-Portfolio hat sich dieser „Flash Crash“ aufgrund der Diversifizierung in viele Märkte und Anlageklassen allerdings nur in abgeschwächter Form ausgewirkt.

Kurswende bei den Aktienmärkten?

Das Ausmaß der Korrektur am Aktienmarkt erscheint uns insgesamt irrational und kaum nachvollziehbar. Im Gegensatz zu vielen Korrekturen der letzten 20 Jahre können wir in der aktuellen Situation keinen fundamentalen Grund erkennen, der eine derart scharfe Korrektur rechtfertigt. In den letzten Wochen haben sich die Konjunkturdaten im Durchschnitt vielmehr weiter verbessert. Zudem sind die Gewinnschätzungen der Unternehmen für das laufende Jahr stabil; in einigen Märkten weisen sie sogar einen auffallend positiven Trend auf. Durch die sehr gute wirtschaftliche Lage (beispielsweise erkennbar an steigenden Löhnen und einer stark wachsenden Industrieproduktion) ist in den letzten Wochen allerdings bei Investoren Angst vor einer erhöhten Inflationsrate aufgekommen, was wiederum die Renditen von Anleihen hat steigen lassen. Sollten Renditen von Anleihen sowie Leitzinsen über das erwartete Maß hinaus steigen, könnte dies tatsächlich zu einer Belastung für Aktien werden.

Wir erwarten keine länger anhaltende Abwärtsphase

Wir halten dies aber für unwahrscheinlich. Zum einen liegen nach wie vor strukturelle Gründe vor, warum die Inflationsrate niedrig bleiben sollte. Zum anderen sind die Produktionskapazitäten sowohl in den USA als auch in Europa nicht so stark ausgelastet wie von vielen vermutet, so dass der konjunkturell bedingte Preisdruck nach wie vor eher moderat ausfällt. Sowohl die US-Notenbank als auch die Europäische Zentralbank werden in den kommenden Quartalen darauf bedacht sein, an den Märkten keine weiteren Turbulenzen durch eine zu restriktive Geldpolitik auszulösen. Aus diesem Grund erscheint uns die aktuelle Korrektur nicht als Vorbote einer länger anhaltenden Abwärtsphase, sondern eher als kurzfristige Marktverwerfung, aus der sich aktuell auch kein Handlungsbedarf ergibt.

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