Sparen Sie noch oder investieren Sie schon?

Auch wenn immer noch nicht klar ist, wie lange wir uns in der aktuellen Ausnahmesituation befinden werden, sollte uns allen bewusst sein, dass es einige Zeit andauern wird, bis sich die Konjunktur wieder komplett erholen wird – wie schnell, ist noch nicht klar. Das bedeutet aber nicht, dass man als Sparer und Investor untätig bleiben sollte, bis die Welt zur Normalität zurückgekehrt ist.

Angefeuert durch den Handelsstreit zwischen den USA und China sowie dem Brexit-Chaos gab es in den vergangenen Quartalen kaum Hoffnung für Sparer auf eine bessere Zinsentwicklung. Die wirtschaftliche Lage und das damit verbundene Zinsniveau waren schon vor Corona alles andere als rosig. Die Corona-Krise hat die Lage für Sparer noch weiter verschlimmert. Auf die Corona-Krise reagierten die Finanzmärkte zunächst mit hoher Volatilität. In diesem Umfeld hatte die EZB nicht das geringste Interesse, überhaupt nur an Zinserhöhungen zu denken. Durch die inzwischen massiv aufgestockten Anleihenkaufprogramme signalisiert die EZB sogar indirekt, dass sie vermutlich auf Jahre hinaus die Zinsen extrem tief halten möchte. Angesichts der dynamisch steigenden Staatsverschuldung kann die EZB ohnehin nicht mehr frei agieren – sie ist schon fast dazu gezwungen, für einen extrem langen Zeitraum negative Einlagenzinsen zu verlangen.

Doch es gibt Alternativen zu niedrig oder gar nicht verzinsten Anlagen.

Wertverlust durch Niedrigzins

Bei vielen Sparern währt trotz der anhaltenden Niedrigzinsphase die Vorliebe für das Sparbuch bis heute. Bis September 2019 haben deutsche Sparer rund 251 Milliarden Euro zurückgelegt. Lediglich 34 Milliarden Euro und somit 14% der jährlichen Vermögensbildung investierten sie in Aktien und Fonds. Für viele war das Geld auf dem Sparbuch sicher und risikolos angelegt. Heute hat es für den Vermögenserhalt und insbesondere den Vermögensaufbau höchstens noch nostalgischen Wert.

Denn bei einem aktuellen niedrigen Zinssatz von nahe null Prozent gewährleisten Spareinlagen längst keinen Vermögenserhalt mehr.

Das klassische Sparen hat ausgedient. Schließlich führt die Inflationsrate gleichzeitig zu einer schleichenden Entwertung des Vermögens. Die Inflation war zwar in den vergangenen Jahren niedrig, lag aber dennoch oberhalb der Verzinsung von Spareinlagen. In der Folge kommt es zu einer negativen Realverzinsung und somit zu einem Wertverlust des Geldvermögens.

Aktien gehören ins Portfolio

Andere risikoarme Anlagemöglichkeiten wie etwa Bundesanleihen bringen bei aktuellen Niedrigzinsen ebenfalls keine nennenswerte Rendite. Wer heutzutage auskömmliche Renditen erzielen möchte, kommt deshalb um eine risikoreichere Kapitalanlage nicht herum. Hierzu zählen in erster Linie Aktien. Aber auch Staatsanleihen von Schwellenländern, Unternehmensanleihen oder Hochzinsanleihen können bei wohlbedachter Auswahl und Portfoliozusammenstellung attraktive Anlagemöglichkeiten sein. Das erkennen mehr und mehr Anleger und legen ihr Geld inzwischen anders an, um der Niedrigzinsphase etwas entgegenzusetzen.

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Vermögensaufbau statt sparen

Die Gründe: Betrachtet man die historischen Wertentwicklungen von Aktien im Verhältnis zu Spareinlagen, dann liegen die Renditen von Aktien – eine hinlänglich lange Anlagedauer unterstellt – durchweg oberhalb derer von Spareinlagen. So weisen Anlagen von Aktien im Deutschen Aktienindex DAX über die letzte Dekade eine durchschnittliche Rendite von 4,8 Prozent aus, wohingegen Spareinlagen nur auf 1,1 Prozent kommen – und das obwohl dieser Zeitraum von Ende 2007 bis Ende 2017 die großen Verwerfungen am Anfang der Finanzmarktkrise einschließt. (Angenommen werden Jahresdurchschnittswerte von Einlagen auf Sparkonten von Kreditinstituten, die der unbefristeten Geldanlage dienen und nicht für den Zahlungsverkehr bestimmt sind.)

Vom Zinseszinseffekt profitieren

Auch wenn sich der Unterschied von 4,8 Prozent zu 1,1 Prozent im ersten Moment nicht dramatisch anhört. Durch den Zinseszinseffekt jedoch vergrößert sich dieser Unterschied mit jedem weiteren Jahr, in dem die Anlagen getätigt werden. So ergibt sich in der Folge für den hier betrachteten Zeitraum von zehn Jahren ein ganz beachtlicher Unterschied: Ein Anlagevermögen von 10.000 Euro in Spareinlagen hätte einen Gewinn von 1.156 Euro ergeben, wohingegen der Zugewinn in diesem Zeitraum bei Aktien im DAX mit 5.981 Euro deutlich höher ausfällt.

Aktienanlagen schneiden besser als Spareinlagen ab

Nun erlauben historische Renditevergleiche keine sicheren Aussagen über zukünftige Entwicklungen. Und auch wenn der oben gewählte Zeitraum von 2007 bis 2017 trotz der hierin liegenden Finanzmarktkrise keine Ausnahme, sondern die Regel ist – nämlich dass in den vergangenen 50 Jahren über einen beliebigen Anlagezeitraum von zehn Jahren Aktienanlagen besser als Spareinlagen abgeschnitten haben – lassen sich hieraus keine absoluten Gewissheiten für die Zukunft ableiten. Genauso ist aber auch festzustellen, dass es den risikolosen Zins nicht mehr gibt – schon gar nicht im Sinne einer Realverzinsung nach Inflation.

Alternativen zum Sparbuch gefragt: Chancen des Kapitalmarkts nutzen

Anleger, die heutzutage trotzdem sparen und nicht auf einen steigenden Leitzins warten wollen, sind auf eine Geldanlage am Kapitalmarkt angewiesen. Um sinnvoll am Kapitalmarkt in die zur Anlagestrategie passenden Asset-Klassen investieren und Chancen und Risiken sorgsam abwägen zu können, erhalten Anleger bei der Vermögensverwaltung durch einen vertrauensvollen Bankpartner Unterstützung. Hierbei entwickeln Kunde und Bank eine für den Anleger geeignete Anlagestruktur. Die Bank setzt diese dann auf Basis des Vermögensverwaltungsvertrages direkt im dafür eröffneten Kundendepot durch entsprechende Investments am Kapitalmarkt um und überwacht laufend die Einhaltung der verabredeten Anlagestrategie. Modern interpretiert in Form einer digitalen Vermögensverwaltung wie bei Warburg Navigator ist diese Dienstleistung mit wenig Aufwand online zugänglich.

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