Altersvorsorge: Und welche Ausrede haben Sie?

Die meisten Arbeitnehmer wissen, dass ihre gesetzliche Rente später kaum ausreicht, um das gewohnte Leben zu führen. Dennoch sind sie oft um keine Ausrede verlegen, wenn es um ihre private Altersvorsorge geht. Wir stellen die zehn häufigsten vor – und prüfen, was dahintersteckt.

Eigentlich spricht die Zahl ja für sich: Nach einer Emnid-Umfrage aus dem Jahre 2018 fürchten 91 Prozent der 30- bis 49-Jährigen eine zu geringe staatliche Rente – das Bewusstsein, dass ihre Rente später kaum zum Leben reichen wird, ist vorhanden.

Zehn Ausreden, warum man keine private Altersvorsorge hat:

1. Ausrede: Dafür habe ich keine Zeit

Ein stressiger Job (inklusive Zeitfresser während des Arbeitstages), Freizeit ist sowieso rar und das Sozialleben kommt im Alltag auch zu kurz – und dann soll ich noch Zeit finden, mich um meine Rente zu kümmern? Viele zögern, wenn es um das Thema Altersvorsorge geht und schenken ihm lange keine Beachtung. Doch Zeit ist bekanntlich Geld. Schon ein paar Stunden im Jahr reichen aus, um das Thema Altersvorsorge für sich zu ordnen. Diese Zeit kann sich jeder nehmen.

2. Ausrede: Das ist mir alles viel zu kompliziert

Riester-Rente, Rürup-Rente, private Rentenversicherung, Aktien, Fonds – gerade junge Menschen fühlen sich oft überfordert, wenn es um Altersvorsorge geht. Sie wissen nicht, welches Modell zu ihnen passt und kümmern sich dann lieber gar nicht erst um ihre Finanzen. Dabei gibt es dafür die richtigen Ansprechpartner, die sich im Rentendschungel bestens auskennen. Sie erklären zum Beispiel, welche staatlich geförderten Altersvorsorgemaßnahmen es gibt, welche Geldanlage sich für sie lohnt oder ob sie eine private Rentenversicherung abschließen sollten. Und es gibt digitale Angebote, die einen einfachen und individuell geeigneten Zugang zum langfristigen Vermögensaufbau über den Kapitalmarkt auch für unerfahrene Anleger ermöglichen.

3. Ausrede: Für Altersvorsorge habe ich kein Geld

An die Zukunft denken ist irgendwie unsexy: Tatsächlich leben die meisten Menschen lieber im Hier und Jetzt. Deshalb gönnen sie sich gerne ihren täglichen Coffee to go, die neue Handtasche oder den schicken Fernseher. Da bleibt natürlich wenig Geld übrig für die Altersvorsorge. Doch mit einem cleveren Plan tut die monatliche Sparrate für die private Altersvorsorge nicht weh – und ein paar Groschen für den gewohnten Lebensstandard bleiben Ihnen dennoch.

4. Ausrede: Das bringt doch sowieso nichts

Zugegeben: Von den Zinsen aus den Zeiten unserer Eltern und Großeltern können wir heute nur träumen. Traditionelles Sparen wirft tatsächlich nicht viel Ertrag ab. Ein Grund mehr, warum es lohnend ist, sich über seine private Altersvorsorge Gedanken zu machen. Denn heutzutage gibt es viele andere gute Wege, einen Teil seines Einkommens gewinnbringend anzulegen. Dazu muss man nichts von Aktien und der Börse verstehen – es reicht, wenn der richtige Vermögensverwalter das für einen tut.

5. Ausrede: Dafür bin ich noch zu jung

Gerade nach einem langen Studium, vielen kleineren Jobs und wenig Gehalt ist es nachvollziehbar, dass viele von ihrem hart verdienten Geld „etwas haben möchten“.

Doch je später Sie mit der Vorsorge beginnen, desto schwieriger ist es natürlich, sich ein ausreichendes Polster aufzubauen.

Wer frühzeitig anfängt, muss zudem pro Monat weniger zurücklegen. Oft unterstützt Sie auch Ihr Arbeitgeber mit einer betrieblichen Altersvorsorge oder einem Beitrag dazu.

6. Ausrede: Bei der Altersvorsorge verlasse ich mich auf meinen Mann

Auch wenn sich in Sachen Emanzipation einiges getan hat – auch heute sind noch viele Frauen finanziell von ihrem Ehemann abhängig. Auch, weil sie sich bewusst für Familie und die Kindeserziehung entschieden haben. Doch was, wenn die Ehe scheitert oder der Partner plötzlich verstirbt? Dann droht die Altersarmut. Deshalb sollten Frauen ihre private Altersvorsorge nicht aus den Augen verlieren.

7. Ausrede: So alt werde ich sowieso nicht

Rechnen wir doch mal: Aktuell liegt das staatliche Renteneintrittsalter bei 67 Jahren. Männer, die 2019 ihren 30. Geburtstag feiern, werden durchschnittlich 75 Jahre alt. Heute 30 Jahre alte Frauen sogar 81 Jahre. Wer einen gesunden Lebensstil mit viel Bewegung, wenig Alkohol und ohne Rauchen pflegt, kann vielleicht noch ein paar Jahre älter werden. Spekulieren Sie wirklich darauf, zu den „Glücklichen“ zu gehören, die nur das Durchschnittsalter erreichen? Lieber sollten Sie rechtzeitig vorsorgen – dann können Sie das Alter auch genießen.

8. Ausrede: Meine reichen Großeltern vererben mir etwas

Die Wahrheit ist tatsächlich: In Deutschland wird immer mehr vererbt. Doch auf eine Erbschaft von über 100.000 Euro dürfen sich laut Deutschem Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) nur 16 Prozent freuen. Und Summen darunter reichen nicht für eine komfortable Rente. Zudem können Sie bei Ihren Großeltern, Eltern und Co. jederzeit noch in Ungnade fallen – dann verlieren Sie nicht nur deren Gunst, sondern auch das fest eingeplante Polster.

9. Ausrede: Ich werde schon noch irgendwie reich

Die Möglichkeiten scheinen in unserer heutigen Zeit vielfältig: Ob als Internet-Star oder mit einer genialen Start-up-Idee, das schnelle Geld lauert quasi an jeder Ecke. Doch ganz so einfach ist es leider nicht. Denn zum einen ist so mancher Ruhm schneller verpufft als eine Instagram Story – oder aber eine tolle Idee führt noch lange nicht zu einem tollen Produkt. Arbeit steckt auf jeden Fall dahinter. Und dann können Sie auch ein bisschen Arbeit in eine vernünftige Altersvorsorge stecken.

10. Ausrede: Im Alter brauche ich eh kein Geld mehr

Sie wollen jetzt die Korken knallen lassen, wo Sie doch noch mitten im Leben stehen – im Alter sitzen Sie sowieso nur noch vor dem Fernseher oder stricken? Eine traurige Vorstellung! Viel schöner ist es doch, sich auf die freie Zeit im Alter zu freuen, die sie mit tollen Reisen, gutem Essen und anderen Annehmlichkeiten füllen. Dazu brauchen Sie natürlich Geld. Deshalb sollten Sie schon heute finanziell dafür sorgen, dass Sie als fitte Omi oder als fitter Opi Ihr Rentendasein in vollen Zügen genießen können.

Fazit zur privaten Altersvorsorge

Wir Deutsche werden immer älter – damit steigt auch die Zahl der Rentner. Der demografische Wandel wirkt sich deshalb auch spürbar auf unsere Absicherung im Alter aus. In den alten Bundesländern betrug die monatliche Rente im Jahr 2017 durchschnittlich 1.383 Euro, im Osten 1.313 Euro. Das klingt jetzt schon nach ziemlich wenig, die Aussichten auf eine gesetzliche Rente, die zum Leben reicht, sind nicht gerade rosig. Wieso also länger warten und das Thema Altersvorsorge auf die lange Bank schieben? Sie werden sehen – es lohnt sich!

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