Die wichtigsten Exit-Strategien für Start-ups

Buyback, Börsengang oder Liquidation? Möchten Investoren oder die Gründer ihre Anteile an einem Start-up verkaufen, gibt es verschiedene Exit-Strategien. Damit der Ausstieg erfolgreich ist, sind einige Dinge zu beachten.

Die Finanzierung durch einen Investor ist für Start-ups in der Anfangsphase eine gute Möglichkeit, um zu wachsen und sich erfolgreich am Markt zu positionieren. Bevor die Zusammenarbeit beginnt, sollten sich Gründer und Investor aber bereits auf eine klare Exit-Strategie einigen. Dabei stehen unterschiedliche Möglichkeiten für den Ausstieg des Investors oder Gründers zur Auswahl. Welche jeweils die beste Exit-Strategie ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

1. Börsengang

Die beliebteste Exit-Strategie ist der Börsengang (IPO, Initial Public Offering), da dieser meist die höchste Rendite bringt. Hierbei werden die Aktien am Unternehmen über die Börse angeboten. Zudem können über Kapitalerhöhungen neue Aktien ausgegeben werden, sollte es weiteren Finanzierungsbedarf im Unternehmen geben. Diese Art des Ausstiegs ist aber meist nur für bereits sehr erfolgreiche Start-ups eine Option. Da ein Börsengang eine sorgfältige Planung und Vorbereitung benötigt, sollten Start-ups ausreichend Zeit einplanen. Auch die vorherige Auswahl geeigneter Partner wie Rechtsanwälte und Investmentbanken sollte bedacht werden. Für weiterführende Informationen steht das „Deutsche Börse Venture Network“ zur Verfügung.

2. Trade Sale

Direkt nach dem Börsengang folgt auf der Beliebtheitsskala der Exit-Strategien der Trade Sale. Hierbei tritt ein anderes Unternehmen als strategischer Investor auf und übernimmt das Start-up komplett oder eine Beteiligung hieran. Die Gründe für den Kauf eines jungen Unternehmens sind vielfältig: So kann es sich beim Käufer um einen Mitbewerber handeln, der durch das Investment seine Position am Markt stärken möchte. Bei einer geographischen Markterweiterung geht es darum, eine größere Reichweite zu erlangen. Die horizontale Expansion bezeichnet den Vorgang, das Sortiment durch den Trade Sale um weitere Produkte zu ergänzen. Aber auch der Zugriff auf neue Technologien oder auf Talente des Start-ups können Gründe für die Beteiligung bzw. die Komplettübernahme durch ein (etabliertes) Unternehmen sein.


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3. Secondary Purchase

Im Gegensatz zum Trade Sale wird bei einem Secondary Purchase nicht an ein strategisches Unternehmen, sondern an einen Finanzinvestor (meistens andere Venture Capital- oder Private Equity-Gesellschaften) verkauft. Dies ist ebenfalls eine gute Option für Gründer und Anleger, getrennte Wege zu gehen. Der Kaufpreis ist meist niedriger als bei einem Trade Sale, da der Finanzinvestor seinen Gewinn maximieren möchte und es weniger um strategische Synergien geht. Außerdem besteht für den neuen Investor bei dieser Art des Einstiegs in der Regel ein geringeres Risiko, da das Start-up schon länger existiert und dem Anleger somit mehr Informationen über die Geschäftsidee und die bisherige Entwicklung des jungen Unternehmens vorliegen.

4. Rückkauf durch das Management bzw. den Gründer

Bei dieser Exit-Strategie, auch Management-Buy-out (MBO) genannt, steigt nur der bisherige Investor aus dem Unternehmen aus. Das Management – das oft das Unternehmen auch gegründet hat – kauft Anteile des Unternehmens vom Investor zurück, der durch den Verkauf seinen Ausstieg vollzieht. Diese Exit-Option ist eher selten, da das Management meist nicht über das notwendige Kapital verfügt, um als Käufer aufzutreten. Der große Vorteil für das Management: Nach dem Rückkauf hat es wieder die volle Kontrolle über das Unternehmen.

5. Liquidation

Hierunter versteht man die Auflösung und Abwicklung des Start-ups, beschlossen durch die Gesellschafter. Diese Option des Ausstiegs, den „stillen Exit“, sollten Unternehmer bereits bei der Gründung immer auch mitbedenken. Denn unvorhergesehene Ereignisse können dazu führen, dass sich der Markt radikal verändert. Durch eine vorab sorgfältig geplante Liquidation lässt sich dann eine Insolvenz verhindern. Aber auch wenn der große unternehmerische Erfolg ausgeblieben ist, das Unternehmen aber trotzdem Vermögenswerte geschaffen hat, bietet diese Exit-Strategie eine Möglichkeit, den Liquidationserlös unter den Gesellschaftern aufzuteilen.

Welche dieser fünf Exit-Strategien die richtige ist, hängt von der Situation ab, in der sich das Start-up befindet. Dabei gilt immer: Eine rechtzeitige Planung ist das A und O. Dann profitieren alle Beteiligten vom Ausstieg.

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